Unser kleiner Nachwuchscacher ist gerade drei Jahre alt, geht aber regelmäßig mit auf Entdeckungstour bei geeigneten Geocaches. So auch vor einigen Tagen bei Traumwetter durch die herbstlichen bergischen Wälder. Ein kleiner Multi, der Kleine war begeistert. Die einzelnen Stationen lagen meist wenige Meter neben dem Weg und waren gut zu finden.
Das GPS zeigte gerade noch 12 Meter bis zur nächsten Station, der Weg musste nach rechts verlassen werden. Einzelne Trittspuren zeichneten sich im losen Laub auf dem Boden ab. Die Station lag offensichtlich wenige Schritte weiter an einem Baumstumpf.
Plötzlich blieb der Kleine abrupt stehen.
Papa, Vorsicht!
Es folgte ein entrüstetes „Papa Vorsicht!“ aus dem Kindermund. Klar, gerade wenn man mit kleinen Kindern unterwegs ist, muss man etwas vorrausschauender unterwegs sein. Schnell sind Gefahren unterschätzt, oder unvorhergesehenes ereignet sich. Auf den ersten Blick konnte ich nichts entdecken, und auch auf den zweiten Blick waren keine Brombeerranken oder Ilex zu erkennen, Brennnesseln standen ebenfalls keine in erreichbarer Nähe zu uns. Auch Abhänge oder Löcher hatten sich auf dem flachen Waldboden keine unerwartet aufgetan. Also nach bestem Gewissen keine Gefährdung für den cachenden Nachwuchs.
Also weiter.
Ich wollte weiter, doch der Kleine zog mich mit allen seinen Kräften zurück und auch das „Vorsicht, Papa“ klang energischer als vorher, diesmal aber auch noch mit einem vorwurfsvollen Unterton. Also einmal kurz hinhocken, dem Kleinen erklären, dass dort nichts ist, was gefährlich sein könnte und seine Bedenken zerstreuen.
Die Belehrung
Ich war gerade auf Augenhöhe angekommen, da sagte er mit belehrendem Blick „Papa Vorsicht. Sternmoos steht unter Naturschutz! Nicht drauftreten!“ Ich schluckte. Er deutete auf ein paar grüne Flecken unter dem Herbstlaub. Ich schluckte erneut. Musste ich mich gerade von einem 3-Jährigen belehren lassen, dass ich besser auf die kleinen, unscheinbaren Dinge aufpassen muss.
Schützenswerte Dinge befinden sich halt nicht immer nur in Naturschutzgebieten oder weitab der Wege im Unterholz. Oft sind es einfach die kleinen unscheinbaren Dinge, die man trotz offener Augen kaum wahrnimmt.
Unser kleiner Nachwuchscacher geht schon seit mehr als einem Jahr in eine KiTa, die regelmäßig mit den Kindern in den Wald geht, um Natur erlebbar zu machen und auch die kleinen Dinge zu entdecken.
Bild: Wikipedia, Urheber: Michael Becker, Lizenz: Attribution-ShareAlike 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0)
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