Tatsächlich bin ich seit dem InstaMeetCochem immer noch von der faszinierenden und abwechslungsreichen Moselregion begeistert. So sollte es endlich mal wieder zum Wandern an die Mosel gehen und auch ein passendes Ziel hatte ich auf meiner Bucket-Liste: die Cochemer Ritterrunde.
Die Cochemer Ritterunde – Ein Premiumwanderweg
Die Cochemer Ritterrunde ist 2017 und 2020 vom Deutschen Wanderinstitut als Premiumwanderweg ausgezeichnet worden. Das Siegel war bis 2023 gültig, aber das sollte der Runde normalerweise keinen Abbruch tun. Vielleicht hat sich seit der letzten Zertifizierung an der Infrastruktur etwas verändert, aber der landschaftlichen Charakter und das wesentliche Erlebnis auf dieser Wanderung war beeindruckend.
Übersichtskarte Cochemer Ritterrunde
Startpunkt der Wanderung
Als Ausgangspunkt bietet sich Cochem an, so dass man nach der Wanderung auch noch einkehren kann. Eine Alternative wäre der Campingplatz im Endert-Tal unterhalb der Winneburg oder der kleine Parkplatz am Antoniuskopf.
Ich bin zwar mit dem PKW angereist, habe mich aber für den Bahnhof Cochem als Parkplatz entschieden. Der Bahnhof wäre über die Moselbahn in guten 45 Minuten von Koblenz aus zu erreichen.
Unser Tipp:
Wenn Ihr am Bahnhof in Cochem parkt, fahrt auf den weiter hinten gelegenen Parkplatz durch. Der vordere Bereich wird von City Parking Cochem bewirtschaftet und kostete zu meinem Besuch 10,-€/24h.
Fährt man weiter durch auf den öffentlichen Parkplatz am Bahnhof Cochem kostet der Parkplatz nur noch 4,-€/Tag.
Wandern in Cochem hinauf zum Pinnerkreuz
Vom Bahnhof aus führte mich der Weg zunächst durch die Stadt bis zur Talstation der Sesselbahn hinauf zum Pinnerkreuz. Dort liegt auch der Einstig in die Cochemer Ritterrunde. Wer seine Kräfte zu Beginn noch etwas schonen möchte, kann hier den ersten Aufstieg mit der Sesselbahn bewältigten. Ich entscheide mich für die schweißtreibendere Variante und bewältige die ersten 120 Höhenmeter per Pedes. Dabei führt der Weg in Serpentinen steil durch Trockenterassen, die vermutlich früher einmal Weinberge waren. Von der Seilbahn aus winken mir immer wieder Kinder, während es für mich Schritt für Schritt bergan geht.
Oben auf dem Bergrücken angekommen entscheide ich mich für einen kleinen Umweg und gehe noch die paar Meter hinüber zum Pinnerkreuz mit dem Panoramablick über Cochem, die Mosel und die Reichsburg Cochem.
Weiter geht es für mich auf der Cochemer Ritterrunde vorbei an der Bergstation der Sesselbahn oberhalb des Endert-Tals. Dabei wechselt die Charakteristik der Landschaft deutlich und ich folge einem schmalen Pfad durch einen Eichenwald. Zwischendurch tun sich immer wieder Ausblicke auf, mal das Tal hinunter in Richtung Cochem, mal in Richtung Winneburg.

Highlight auf dem Stück ist die Wackelei mit dem dazugehörigen Aussichtspunkt, von dem aus man den gesamten Abschnitt des Endert-Tals zwischen Winneburg und Cochem bis hinab zur Mosel überblicken kann.
Durch das Endert-Tal hinauf zur Winneburg
Nach der Wackelei folge ich durch mehrere Serpentinen dem Weg hinab ins Endert-Tal. Vorbei am „Hotel Winneburg“ und am verwaisen Camingplatz „Zur Winneburg“ zerschlägt sich meine Hoffnung, zur Rast einzukehren. Man merkt halt, dass ich außerhalb der Saison unterwegs bin.
Ein breiter Forstweg führt mich hinauf zur Ruine Winneburg. Die Ruine der Burg ist begehbar, sodass man zwischen den dicken Burgmauern einige kleine Höfe entdecken kann. Und der Blick in Richtung Cochem ist großartig.
Auch wenn es noch viel zu entdecken gibt und ich alleine die Aussicht noch Stunden genießen könnte, mache ich mich auf den weiteren Weg. Von der Winneburg aus geht es wieder über einen schmalen Singletrail durch ein Bachtal einige Meter bergab, zum Teil mit steilen und rutschigen Passsagen. Anschließend führt mich ein Forstweg, der einen Bach begleitet hinauf zur Wilhelmshöhe, wo mich wieder ein spektakulärer Blick in Richtung Cochem erwartet.
Dort mach ich eine kurze Rast und bereite mir mit meiner Wacaco Nanopresso einen Doppelten Espresso zum genießen zu. Einfach phantastisch, die Möglichkeit so einen Genussmoment in dieser großartigen Kulisse zu erleben.
Mein Outdoor Kaffee Setup
Wie Ihr wisst, genieße ich auf meinen Touren draußen gerne einmal einen frischen Kaffee. Hier findet Ihr mein Lieblings-Setup dafür :
Outdoor Kaffee
- GSI JAVAGRIND, Outdoor-Kaffeemühle mit fairem Preis-/Leistungs-Verhältnis für Einsteiger
- WACACO Nanopresso, für den Espresso unterwegs
- WACACO Nanopresso Barista-Kit, damit es auch für einen Doppio reicht
- YETI Espressotassen, perfekt isoliert und mit Keramik-Beschichtung für den unverfälschten Geschmack
- Lurch Isolierflasche für heißes Wasser
Und die Wanderung an der Mosel wird noch spektakulärer
Nach meiner ausgiebigen Rast muss ich mich tatsächlich ein wenig sputen. Der Tag ist schon weit fortgeschritten und ich befürchte, dass mir am Ende ein wenig das Tageslicht ausgehen wird. Vor der Wilhelmshöhe führt der durch Wälder und zwischen Feldern auf der Hochebene oberhalb des Moseltals weiter.
Während ich den weg genieße, taucht die tiefstehende Sonne die Landschaft nach und nach in ein warmes Licht. Irgendwann werden die Pfade wieder schmaler und gehen in die Terrassen eines ehemaligen Weinberges über. Zwischen verwilderten Rebstöcken, die mit Bäumen durchsetzt sind, wird es wieder steiler und felsiger, je näher ich dem Moseltal komme.
Bald erreiche ich den Aussichtspunkt „Hubertushöhe“, von wo sich ein perfekter Blick Richtung Reichsburg Cochem, Mosel und die gegenüberliegenden Moselberge bietet. Abgerundet wird die imposante Szenerie vom warmen Licht der tiefstehenden Sonne, die die Bergspitzen in leuchtendes Orange taucht.
Wieder genieße ich den Moment und lasse die bisherige Wanderung noch einmal Revue passieren, bevor ich mich in der Dämmerung auf den Weg zur Reichsburg Cochem mache.
Den Fuß der Reichsburg erreiche ich mit Einbruch der Dunkelheit. Leider ist ein Stück der Schlussetappe, die um die Reichsburg Cochem, vorbei an Marienkapelle und der Pestkapelle St. Rochus, führen würde, auf Grund eines Hangrutsches derzeit gesperrt, so dass ich den kuren Weg hinab nach Cochem, zurück zu meinem Ausgangspunkt, wähle.
Wandervideo von der Cochemer Ritterrunde
Mein Fazit zur Cochemer Ritterrunde
Mit Ihren rund 650 Höhenmetern auf 16 abwechlungsreichen Kilometern hat mich die Cochemer Ritterrunde begeistert. Da es unterwegs nur wenig Einkehrmöglichkeiten gibt solltet Ihr darauf achten, ausreichend Verpflegung und zu Trinken dabei zu haben. Stellenweise, besonders auf den Abschnitten hinauf zum Pinnerkreuz und dem Streckenteil um die Hubertushöhe ist Trittsicherheit notwendig, aber die spektakulären Aussichten in die imposante Landschaft lohnen jeden Schritt.
Links zur Cochemer Ritterrunde
- Cochemer Ritterrunde als Premiumwanderweg beim Deutschen Wanderinstitut
- Cochemer Sesselbahn
- GPX-Track der Wanderung
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