Geocachen mit Kindern (Teil 1 / 2)

Immer wieder liest man in einschlägigen Foren Threads in Bezug auf das Thema Geocachen mit Kindern und Jugendlichen.

Häufig geht es dabei um zwei Schwerpunkte, welche ich in zwei Blogartikeln aufgreifen möchte:

  1. Geocachen mit Kindern
  2. Geocachen mit Kinder- und Jugendgruppen

In diesen beiden Artikeln möchte ich mich weniger mit den technischen Vorraussetzungen, wie GPS, Geocaching-Plattformen etc. beschäftigen, sondern einige Punkte aufgreifen, was Geocaching für diese Zielgruppen geeignet oder ungeeignet macht, und was es zu beachten gilt.

Oft zeugen die Anfragen von falschen Vorstellungen, welche vermutlich nicht zuletzt durch verschiedene Medien geprägt werden. Ich erinnere mich z.B. an einen kurzen Artikel in einer Zeitschrift, welche sich explizit an Eltern richtet, in der Geocaching als ein besonders für Familien mit Kindern geeignetes Hobby beschrieben wird. Sollen sich doch die Kleinen recht einfach zur Schatzsuche in der Natur motivieren lassen.

Spätestens hier muss man anfangen zu differenzieren, sonst wird die Schatzsuche zur einmaligen Irrfahrt.

Geocachen mit Kindern

In diesem Artikel wende ich mich vor allem dem Geocachen mit Kindern zu. Als geocachender Familienvater stehe ich selbst häufiger vor der Herrausforderung Familie und Hobby unter einen Hut bringen zu müssen/wollen. Grundsätzlich stimmt es, dass Geocaching ein Hobby ist, das im Familienverbund ausgeübt werden kann und die gesamten Familie mit Kind und Kegel in die Natur und an die frische Luft führen kann. Doch damit die Motivation auch auf Dauer bei den Kleinen hoch bleibt, gibt es ein paar Punkte, die man berücksichtigen sollte.

Nicht jeder Geocache ist ein Schatz

Auch wenn die moderne Schatzsuche in den Medien häufig suggeriert, dass am Ende der Suche ein für Kinderaugen großartiger Schatz wartet, sieht die Realität leider anders aus. Versteckte Filmdosen oder Petlinge (Cachegröße: Micro) sind zwar für Punktejäger interessant und können bei schöner Landschaft oder Location auch die Eltern erfreuen, doch die Kinder werden diese Werte häufig kaum zu schätzen wissen.

Auch bei größeren Caches findet man oft nur eine Tupperdose mit Logbuch, welche dank zahlreicher „Down-Trades“ nichts Interessantes mehr enthält. Leider halten sich immer einige nicht an den Grundsatz, mindestens gleichwertig oder höherwertig zu tauschen.
Mehr als einmal musste ich in einer solchen Situation schon zu den eigens mitgeführten Schätzen greifen, um über die Enttäuschung eines kleinen Schatzsuchers hinweg zu helfen.

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Nicht jeder Geocache verspricht das ultimative Abenteuer

Schnitzeljagt oder Schatzsuche verbinden Kinder meist mit aufregenden Erlebnissen und einem Hauch von Abenteuer. Tatsächlich bieten einige Geocaches schöne Geschichten, dazu passende und abwechlsungsreiche Stationen, häufiger müssen jedoch irgendwelche Dinge vor Ort gezählt werden und in – aus Kindersicht unverständliche – Berechnungen eingefügt werden. Es gibt für Kinder aufregendere Dinge als Zaunpfähle oder Mauersteine zu zählen und gefühlte Ewigkeiten an einer Lösung zu rätseln.

Schwierige Rätsel frustrieren nicht nur kleine Cacher

Kleine Knobeleien sorgen für Abwechslung, wird jedoch ein Maß überschritten, welches die kleinen Forscher überfordert, geht der Spaß am Cache schnell verloren und die Motivation weiter zu gehen sinkt rapide. Schlimm wird es, wenn auch der Erwachsene Begleiter das Rätsel dem Nachwuchs nicht verständlich machen kann. Kommen auch die Großen bei der Lösung nicht weiter, kann die Stimmung schnell in allgemeinen Frust umschlagen.

Der Weg ist das Ziel, aber auch die Grenze

Bei längeren Wanderungen kann ein Kinderwagen oder Buggy die Kräfte der kleinen Abenteurer schonen. Doch selbst die spannendste Geschichte kann die kleinen Schatzjäger nur bis zu einem gewissen Punkt motivieren. Ist der kleine Schnitzeljäger nach Kilometern der Wanderung erschöpft, helfen auch spanndende Heldensagen und große Rittertaten nicht mehr weiter.
Selbst der rollende Begleiter kann sich selbst als Hindernis herausstellen, sollten die befestigten Wege einmal zu Ende sein.

Auch große Abenteurer sind verantwortungsvoll

Es gibt einfach Gelände, welches nicht kindgerecht ist. Auch wenn Lost Place’s als einzigartige Abenteuerspielplätze locken, gibt es hier unzählige Gefahren, welche selbst von großen Abenteurern nur begrenzt eingeschätzt werden können. Nicht immer kann man in solchen Situationen ein Auge auf die Sicherheit des Nachwuchses haben.
Daher sollte solches Gelände mit Kindern tabu sein. Gleiches gilt für Geocaches, die in schwieriges Terrain führen, sei es Höhlen, Gewässer oder schwindelerregende Kletterpartien.

Vernünftige Auswahl der Geocaches

Wie die vorstehenden Punkte zeigen, zählt gerade beim Geocachen mit Kindern eine sorgfältige Auswahl der Ausflugsziele mit zu den Grundvoraussetzungen einer gelungenen Schatzsuche. Neben den Cachelistings sollten auch die dazugehörigen Logeinträgen auf den jeweiligen Plattformen zu Rate gezogen werden. Dabei darf man jedoch nicht immer auf die Attribute „Kinderwagen geeignet“ oder „Empfohlen für Kinder“ verlassen. Die Geocaches werden überwiegend von Erwachsenen für Erwachsene gelegt. Oft fehlt einfach der nötige Weitblick, was einen Geocache für Kinder geeignet macht, oder wie geländetauglich ein Kinderwagen sein kann.

Auch die Eignung für ein bestimmtes Alter kann oft nur schwer bestimmt werden, da dies oft vom individuellen Entwicklungsstand eines Kindes abhängt.

Für mich hilfreich für eine erfolgreiche Cacheauswahl waren auch die Kindercaches auf rehwald.eu.

Weiter zu Teil 2 – Geocachen mit Kinder- und Jugendgruppen

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