Beitragsserie: Unvergesslicher Familienurlaub im Schwarzwald: Ein Abstecher ins Elsass zur Hohkönigsburg

Der Blick auf die Wetterkarten versprach im Schwarzwald für den Tag Unwetter, die sich von Westen her einziehend über dem Schwarzwald entladen sollten. Eine kleine Kaltfront sollte die Hitze der vergangenen Tage ablösen und am Vorabend hatten wir auf unserer Wanderung entlang der Allerheiligen Wasserfälle schon einen kleinen Vorgeschmack auf das bekommen, was da kommen sollte.

Ein Blick auf die Wettervorhersage zeigte uns, dass im französischen Elsass das Gröbste schon vorbei sein sollte. Vor unserem Urlaub hatten wir für solche Fälle auch ein paar lohnenswerte Ziele um den Schwarzwald herum rausgesucht und dazu zählte unter anderem die Hohkönigsburg (franz. Château du Haut-Koenigsbourg)

Château du Haut-Koenigsbourg – Wieder ein touristisches Highlight fast für uns alleine

Das Château du Haut-Koenigsbourg ist mit rund 500.000 Besuchern im Jahr eine der am meisten frequentierten Sehenswürdigkeiten in ganz Frankreich. Doch auch hier hatten wir durch die frühen Ferien in NRW, die Nachwirkungen der Corona-Pandamie und vielleicht auch durch die Unruhen, die zuvor in Frankreich für Ausgangssperren in Großstädten gesorgt hatten, das große Glück, dass nur wenige Besucher dort waren.

Erbaut als Staufische Reichsburg im 12.Jahrhundert wurde die Burg im Dreißigjährigen Kriege 1633 von den Schweden zerstört und gebrandschatzt. Über die Jahrhunderte wechselte die Ruine oft den Besitzer, bis sie Ende des 19. Jahrhunderts Kaiser Wilhelm II. geschenkt wurde. Dieser ließ sie von 1901-1908 restaurieren.

Nicht zuletzt wegen einiger historischer Parallelen zum touristischen Highlight unserer Heimat -Schloss Burg im Bergischen Land- fanden wir die Hohkönigsburg als Ziel spannend.

Unser Besuch der Hohkönigsburg

Die Burganlage liegt auf dem Höhenzug Stophanberch, einem Ausläufer der Vogesen, der der die Oberrheinische Tiefebene um mehr als 500 Höhenmeter überragt. Die Straße, über die wir aus Richtung Kintzheim kommen, schraubt sich durch den dichten Wald kaum merklich, aber beständig, über einzelne Haarnadelkurven in die Höhe. Nach dem Abzweig zum Château du Haut-Koenigsbourg kommen die ersten leeren Parkplätze in Sicht. Die Zufahrtsstraße führt in einem großen Bogen um den Bergkamm herum und hält weitere Parkplätze bereit, die ebenfalls leer sind.

Auf Grund der geringen Anzahl an Besuchern könnten wir fast unmittelbar am Eingang parken. Den Kinderwagen für unseren Jüngsten lassen wir zugunsten der Babytrage im Auto und wir machen uns auf den Weg zum Eingang der Burg.

Hohkönigsburg

Durch ein erstes Tor hindurch führt uns der Weg in den Bereich der Kasse. Dabei kommen wir noch im Außenberiech an weiteren Kassen vorbei, deren Rolladen geschlossen sind, uns aber erahnen lassen, dass es normalerweise deutlich voller sein dürfte.

Der Preis für ein Familienticket hält sich mit 30€ im erträglichen Rahmen.

Über eine steile Treppe geht es hinauf zum Haupttor der Burg mit dahinterliegendem Fallgatter und einer Zugbrücke.

Hohkönigsburg

Die Schießscharten und Wehrgänge lassen auch heute noch erahne, wie schwer es etwaigen Feinden gemacht werden sollte, die Burg zu erobern.

Der Rundweg durch die Burg zeigt die verschiedenen Bereiche des Mittelalterlichen Lebens, angefangen vom Wirtschaftshof mit Brunnen, über die Vorratskammer und den Küchenbereich. Weiter geht der Rundweg über eine Wendeltreppe in die Wohnbereiche der Burg im zweiten Obergeschoss, wobei der westliche Palas auch deutlich repräsentativen Charakter hat.

Hohkönigsburg

Kapelle, Saal der Jagdtrophäen, Waffenkammer, alle Bereiche sind mit detaillierten, zeitgenössischen Sammlungen bestückt, die auf Informationstafeln erläutert werden.

Der weitere Rundweg führt durch den Garten, in dem verschiedene Maueröffnungen noch von Gebäuden zeugen, die nicht im Rahmen der Restauration wieder hergestellt wurden, bis auf das große Bollwerk, das im Westen der Burg zum Schutz vor Angriffen über den Höhenrücken errichtet wurde. Von diesem Bollwerk aus bietet sich auch einer der Blicke, die man vom Château du Haut-Koenigsbourg häufig in den Sozialen Netzen sieht.

Hohkönigsburg
Blick auf die Hohkönigsburg mit dem quadratischen Bergfried, der alles überragt. Unten rechts im Bild das Haupteingangstor. Im Hintergrund der Blick auf die Oberrheinische Tiefebene.

Unser Fazit zur Hohkönigsburg und ein Zusatz-Tipp

Der Ausflug vom Schwarzwald aus hat sich trotz der weiten Anfahrt definitiv gelohnt. Die Hohkönigsburg ist beeindruckend. Allerdings sollte man sich im klaren sein, dass der Rundgang rund 300 Stufen auf zum Teil original mittelalterlichen Treppen bzw. deren Rekonstruktion bedeutet.

Wenn Ihr dort seid, nutzt die Gelegenheit und macht einen Abstecher in das beschauliche Dorf Kintzheim. Ein typischer kleiner elsässischer Weinort mit vielen kleinen Weingütern und Weinstuben mit lokalen Spezialitäten. Wir sind dort auf ein paar Flammkuchen im S’Hislé eingekehrt und waren begeistert. Wir konnten gar nicht so schnell fotografieren, wie die Flammkuchen gegessen waren.

Hohkönigsburg

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