Als Ziel hatte ich mich heute eine kleine Wanderung rund um die Müngstener Brücke gesetzt. Mit auf meinem Plan stand auch ein Besuch des Diederichstempel Müngsten. Ein Pendant zu diesem Aussichtspavillon steht übrigens bei Schloss Burg in Solingen.
Das Wetter war in den letzten Tagen nicht ganz so, wie wir uns dass für diesen Sommer vorgestellt hatten. Das Wetter entsprach mit typischem Bergischer Landregen eher dem, was wir für kühle Novembertage erwartet hätten. Es scheint nur ein wenig zu nieseln, man sieht kaum, dass es regnet, aber keine 10 Minuten draußen, ist man durch und durch nass.
Trotzdem wollen die Wanderschuhe wieder einmal ein wenig bewegt werden. Also: Wandern im Regen.
Meine Wanderung startet gegen 09:00 Uhr auf dem Großen Parkplatz des Brückenparks Müngsten, wo ich das einzige Auto an diesem Morgen bin.
Vom Parkplatz aus geht es unter den Brücken der L74 und der B229 entlang des Morsbachs hindurch. An der Mündung des Morsbachs lässt sich ein erster Blick auf die Wupper erhaschen, die an dieser Stelle gemächlich unter der Napoleonsbrücke hindurchfließt. VOn dieser Brücke aus, ein „Umweg“ von wenigen Metern, erblicke ich schon mein erstes Etappenziel, den Diederichstempel Müngsten.
Ich halte mich nach der Unterführung links in Richtung Wald, wo ich auf dem breiten Waldweg mehr oder weniger gemächlich die erste Steigung erklimme. Untwerwegs treffe ich dabei auf mehrere Kunstwerke des Erlebniswanderweges „Baum- und Walderleben“ auf der Remscheider Seite der Wupperhänge in Müngsten.
Schnell erreiche ich die erste Aussichtsstelle „Eisernes Zäunchen“, von wo aus ich einen tollen Blick in die regenverhangene Landschaft habe, auch wenn die Aussicht inzwischen schon stark zugewachsen ist.
Von dort aus geht es weiter in Richtung Diederichstempel Müngsten.Dort angekommen, war ich ein wenig enttäuscht von der Aussicht. Obwohl der Aussichtspunkt markant weit über dem Tal liegt, war aufgrund des Bewuchses nur ein eingeschränkter Ausblich gegeben. Mag aber auch ein wenig an dem Wetter gelegen haben.
Meinen ursprünglichen Plan, vom Diederichstempel ausbzusteigen und mit der Schwebefähre über die Wupper zu setzen, musste ich verwerfen, da diese bei schlechtem Wetter nicht fährt. Die Antriebsräder finden dann nicht ausreichend halt auf den Stahlseilen. Bei gutem Wetter ist es auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis, mit diesem per Muskelkraft betriebenen Gefährtes einige Meter über der Wupper auf das andere Ufer überzusetzen.
Vorbei an der Ruine des Wiesenkottens
Da die Möglichkeit mit der Schwebefähre heute nicht bestand, entschloss ich mich, weiter Wupper hinab zu laufen, bis zur Brücke am ehemaligen Wiesenkotten. Vom Wiesenkotten selbst sind leider seit einem verheerenden Brand im November 2018 nur noch die eingezäunten Grundmauern übrig. Ein paar Relikte zeugen noch von der ehemaligen Waldschänke mit Biergarten.
Wieder auf der westlichen Seite der Wupper entschließe ich mich, den Weg, welcher der Wupper in der Höhe der Wupperberge folgt, zu nutzen. Ich hatte die Hoffnung, noch den einen oder anderen Blick ins Tal zu erhaschen, was mir aber durch die glücklicherweise dichte Vegetation verwehrt blieb.
Das faszinierende an diesem regnersichen Sommervormittag war, dass ich alleine in den Wupperbergen um Müngsten herum unterwegs war. Normalerweise wimmelt es hier von Mountainbikern, Wanderern und anderen Ausflüglern, gerade im Sommer. Im Jahr besuchen immerhin rund 350.000 Besuche den Brückenpark und die Umgebung. Aber heute war ich in der Tat alleine.
So alleine konnte ich aber die Natur genießen, den einen oder anderen Vogel beobachten und die Ruhe in mich aufsaugen.
Nach knapp zwei Stunden und einem steilen Abstieg kam ich im Brückempark Müngsten an, direkt am Haus Müngsten an. Durchnässt lockte es mich aber trotz allem mit einem Duft von frischen Waffeln und Kaffee der aus der Küche strömte. Zunächst konnte ich dieser Verlockung noch widerstehen und wandelte noch eine Runde durch den Brückenpark, der auf Grund der Brückenbaustelle nur eingeschänkt zugänglich ist.
Auch hier finde ich das Spiel der Kontraste zwischen dem fließenden Wasser der Wupper, den strikten Formen der Parklandschaft, der saftig grünen Natur und dem sachlichen Ingenieursbauwerk immer wieder beeindruckend.
Natürlich konnte ich am Ende der Versuchung nicht widerstehen und kehrte im Haus Müngsten ein. Bei einer Tasse heißen Kaffee gönnte ich mir als Belohnung für die Tour durch den Regen eine Bergische Waffel mit allem drum und dran.
Mit Sahne, Milchreis, Kirschen und Eis war das sicherlich eine unfassbare Kalorienbombe, die ich mir aber heute bei miesem Wetter hart erwandert habe. Gut sah es aus und saulecker war es auch noch, für Euch schade, dass ich kein #FoodPorn mag und mein Essen in der Regel nicht fotografiere.
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