GPS-Geräte zum Wandern im Vergleich

Zum Wandern benötigt man zwar nicht zwingend ein GPS-Gerät, aber es macht das Leben mit einer digitalen Topografischen Karte deutlich leichter.

Wenn man nur gelegentlich draußen unterwegs ist, Ortskenntnis hat und die Wege gut markiert sind, kommt man mit Karte und Kompass gut aus, unterstützt vielleicht durch eine entsprechende App auf dem Mobiltelefon.

Themen in diesem Beitrag

Mobiltelefon vs. Outdoor-GPS-Gerät zum Wandern

Seit die GPS-Chips deutlich günstiger sind, als noch vor einigen Jahren, sind in den Handys meist vergleichbare GPS-Empfänger verbaut wie in reinen GPS-Geräten für die Outdoor-Navigation. Teilweise nutzen die Mobiltelefone noch zusätzliche Positionsdaten, wie z.B. Funkzellen des Mobilfunknetzes, um ihre Positionsbestimmung aufzuwerten. Damit können sie vermutlich noch genauer, als dies bei reinen GPS-Geräten der Fall ist. Auch lassen sich bei vielen Apps zur Outdoor-Navigation inzwischen Karten für die Offline-Verwendung herunterladen, so dass man unabhängig vom Mobilfunknetz ist.

Aber warum ist dann trotzdem ein zusätzliches GPS-Gerät sinnvoll?

Was sind die Vorteile eines Outdoor-GPS-Gerätes zum Wandern?

GPS-Gerät ist im Vergleich zum Mobiltelefon deutlich Robuster

Outdoor-GPS-Geräte, wie ich sie zum Wandern empfehlen würde, sind deutlich robuster als ein Handy. Wasserdicht widersteht es Regen, Schnee und Tau, wenn man mal wieder zu dicht an ein paar Büschen vorbeistreift. Die meisten Outdoor-GPS-Geräte lassen sich auch bei Nässe auf dem Display gut bedienen, wobei viele Handy-Touchscreens dabei an ihre Grenze kommen.
Auch kleine Stürze oder Stöße verkraftet ein Outdoor-GPS-Gerät zum Wandern problemlos, wenn es mal aus der Hand rutscht. Auch wenn es dabei in Dreck, Schlamm, Sand oder Staub landet, bleibt es davon unbeeindruckt.

Garmin eTrex Touch im Test

Unabhängige Stromversorgung des GPS-Gerätes

In den meisten Mobiltelefonen sind Akkus fest verbaut, so dass man mit einer Powerbank hantieren muss, um diese unterwegs aufzuladen. Bei vernünftigen Outdoor-GPS-Geräten zum Wandern lassen sich die Akkus tauschen, die man platzsparend transportieren kann. So ist auch unterwegs immer genügend Strom vorhanden. Idealerweise achtet man bei dem GPS-Gerät darauf, dass es mit Standart-Batterie-Größen, z.B. „AA“ zurecht kommt. So wird man im Notfall an jeder Tankstelle, in jedem Supermarkt fündig.

Sinnvolles Backup für den Notfall

Oft genug habe ich beim Wandern die Situation gehabt, dass eines der Geräte den Geist aufgegeben hat. Meist war der Akku leer, oder die Handy-App für die Navigation hat sich aufgehängt. Tatsächlich ist mir ein Smartphone auf einer längeren Tour auch schon durch einen Sturz kaputt gegangen. Gut ist es daher, dass man das Mobiltelefon als Backup mitführt, mit dem man zur Not Hilfe rufen kann und primär das GPS-Gerät nutzt.

Weniger Ablenkung durch Reduktion auf das Wesentliche

Sicher mag sich dieser Punkt etwas old-school anhören, aber dadurch, dass mir das Outdoor-GPS-Gerät beim Wandern nur die relevanten Informationen anzeigt, kann ich die Natur deutlich besser genießen. Auf dem Mobiltelefon bekommt man immer wieder die Push-Notifications angezeigt, die deutlich dazu verführen, doch noch einmal kurz in die Sozialen Netze zu schauen. Mit dem Telefon, sicher im Rucksack verstaut, ist man deutlich mehr in dem Moment und kann die Tour genießen.

Auf welche Kriterien sollte man bei der Auswahl eines GPS-Gerätes achten?

Das ideale GPS-Gerät zum Wandern sollte sich nach Euren individuellen Anforderungen richten. Es wird immer ein Kompromiss aus verschiedenen Faktoren sein, die jeder für sich individuell gewichtet. Daher nenne ich an dieser Stelle zunächst einmal die Faktoren, die bei meinen Überlegungen eine Rolle gespielt haben.

Größe und Gewicht

Da man beim Wandern das GPS-Gerät durchgängig mit sich trägt, spielen Größe und Gewicht eine wesentliche Rolle. Dabei ist eine direkte Abhängigkeit zur Bildschirmgröße gegeben.

Bildschirmgröße

Ein größeres Display bietet mehr Details, bedeutet aber auch höheres Gewicht und einen höheren Stromverbrauch. Ich selber komme mit einem kleinen Display zurecht, würde ich mein GPS-Gerät auch zum Radwandern am Lenker nutzen wollen, würde ich ein größeres Display favorisieren.

Bedienung Touch-Screen vs. Tasten

Hinsichtlich der Bedienung unterscheiden sich zwei wesentliche Ansätze.

Auf Touchscreens werden je nach aktuellem Bedarf Bedienelemente angezeigt und lassen so eine einfache, intuitive Bedienung zu. Die meisten Touch-Displays der Outdoor-GPS-Geräte lassen sich sogar bei Nässe halbwegs gut bedienen.

Die Bedienung mit Tasten / Jog Dial ist nicht ganz so komfortabel wie Touchscreens, da man oft durch verschiedene Menüs navigieren muss, um sein Ziel zu erreichen. Aber die Tasten lassen sich auch mit dicken Handschuhen oder klammen, kalten Fingern deutlich besser bedienen, als ein Touchscreen.

GPS-Geräte zum Wandern

Stromquellen

Idealerweise verfügt das GPS-Gerät über wiederaufladbare Akkus, die bei Bedarf gegen AA-Batterien getauscht werden können. So ist Ersatz überall kurzfristig sichergestellt. Von fest eingebauten Akkus würde ich abraten, auch wenn diese oft leistungsfähiger sind.

Kartenmaterial

Grundvoraussetzung für ein GPS-Gerät zum Wandern ist, dass sich auf dem Gerät eine topografische Karte installieren lässt oder bereits installiert ist. Diese zeigt nicht nur Straßen, sondern auch kleine Wege und Pfade, Höhendifferenzen über Höhenlinien oder Schattierungen. So könnt Ihr auch unterwegs die ideale Route für Eure Tour finden. Das Kartenmaterial sollte einfach und kostengünstig aktualisiert werden können. Perfekt ist es, wenn man Karten auf Openstreetmap-Basis verwenden kann.

Gerätespeicher / zusätzliche SD-Karte

Gerade, wenn man zusätzliches Kartenmaterial und umfangreiche Tracksammlungen auf dem Gerät nutzen möchte, ist zusätzlicher Speicherplatz in Form einer SD-Karte empfehlenswert, allerdings bieten nicht alle Geräte dieses Feature.

3-Achsen-Kompass

Grundsätzlich können die GPS-Geräte aus dem Bewegungsverlauf berechnen, in welche Richtung man sich bewegt. Vorteilhaft ist jedoch, wenn das Gerät über einen 3-Achsen-Kompass verfügt, der auch im Stand die Ausrichtung des Gerätes erkennt und so die Orientierung deutlich erleichtert.

Outdoor-GPS für Einsteiger

Meine Empfehlungen für Outdoor-GPS-Geräte zum Wandern im Vergleich

Garmin eTrex Touch 25 / eTrex Touch 35

Vorteile

  • Preisgünstiges Einsteigergerät
  • Klein und leicht
  • 160g mit Batterien
  • AA-Batterien / Akkus (bis 16h Laufzeit)

Tipp

  • Eventuell in der gleichen Modellreihe zum eTrex Touch 25 greifen, das auch über einen 3-Achsen-Kompass verfügt.
  • Je nach aktuellen Straßenpreisen lohnt die Differenz zum höheren Modell, das zusätzlich über einen barometrischen Höhenmesser und drahtlose Konnektivität (ANT+) für z.B. Pulsgurte verfügt.
  • Dieses Gerät habe ich in einem Video-Review zum eTrex Touch 35 getestet

Garmin eTrex 32x

Vorteile

  • Preisgünstiges Einsteigergerät
  • Klein und leicht
  • 142g mit Batterien
  • AA-Batterien / Akkus (bis 25h Laufzeit)
  • Bedienung über Tasten

Tipp

  • Greift eher zum eTrex 32X, das eTrex 22X verfügt nicht über den 3-Achsen-Kompass.

Garmin Oregon 700

Vorteile

  • Großes Display (7,6 cm Diagonale (3 Zoll))
  • Touchscreen
  • 210g mit Batterien
  • AA-Batterien / Akkus (bis 16h Laufzeit) (optional Akku-Pack)

Tipp

  • Nur für eine zusätzliche Kamera lohnt der Mehrpreis zum Oregon 750 nicht.

Garmin Montana 610

Vorteile

  • Riesiges Display (10,2 cm Diagonale (4 Zoll))
  • 289 g einschließlich Lithium-Ionen-Akkupack
  • 333 g mit 3 AA-Batterien

Tipp

  • Nur für eine zusätzliche Kamera lohnt der Mehrpreis zum Montana 680 eher nicht.

Garmin GPSMAP 64sx

Vorteile

  • Großes Display (6,6 cm Diagonale (2,6 Zoll))
  • Tastenbedienung
  • 217 g mit Batterien
  • AA-Batterien / Akkus (bis 16h Laufzeit) (optional Akku-Pack)

Tipp

  • Das günstigere GPSMAP 64x verfügt nicht über den 3-Achsen-Kompass, daher würde ich zum GPSMAP 64sx tendieren.

Meine persönliche Empfehlung

Aktuell würde ich zum eTrex Touch 25 greifen, klein, leicht und ein unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis.

Sicher gibt es auch Geräte anderer Hersteller, da es bei diesen auf Grund der geringen Verbreitung nur eine kleine Community gibt, ist auch die Unterstützung nicht so umfangreich. Beispielsweise können auf den o.g. Geräten nicht nur die kostenpflichtigen Garmin-Karten installiert werden, es gibt auch die Möglichkeit kostenfreie Karten auf der Basis von OpenStreetMap zu installieren.

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