Spaziergang durch Monschau

Ein spätsommerlicher Sonntagnachmittag, lauwarme Temperaturen, uns zieht es raus. Diesmal sollte es zur Abwechslung wieder einmal in Richtung Eifel gehen. Geplant war eine Wanderung durchs Hohes Venn, aber die Kids haben sich als nicht ganz so motivierbar herausgestellt. Also ging es in Verbindung mit einem Spaziergang durch das beschauliche Monschau ein Eis essen.

Unsere Highlights des Tages waren:

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Mittelalterliches Kleinod Monschau

Monschau liegt in der Westeifel, rund 90 Km westlich von Köln und 40 Km südlich von Aachen. Als mittelalterliche Tuchmacherstadt, deren Fachwerkhäuschen sich pittoresk im Tal der Rur drängen, ist Monschau ein überregionaler Touristenmagnet. Die autofreie Innenstadt lädt zum Erkunden per pedes ein. In engen und winkligen Gassen verstecken sich kleine Galerien, Kunsthandwerker und winzige Boutiquen, aber auch kulinarische Angebote.

Wandern in Monschau - Markthalle an der Rur
Wandern in Monschau – Markthalle an der Rur
Wandern in Monschau - Impressionen
Wandern in Monschau – Impressionen
Wandern in Monschau - Kleine Gasse in der Altstadt
Wandern in Monschau – Kleine Gasse in der Altstadt

Wandern in Monschau
Wandern in Monschau

In fußläufiger Nähe finden sich mehrere kostenpflichtige Parkflächen/Parkhäuser, die an Wochenenden schnell überlaufen sind. Wir konnten am Gebäudekomplex des Handwerkermarktes Burgau für 4,- € am Tag parken.

Panoramaweg – Wandern über den Dächern von Monschau

Zunächst wandelten wir ein Stückchen entlang der Rur in die Altstadt. Das eine oder andere Lädchen bannte unser Interesse, vor allem, wenn es nicht nur die für solche Touristenorte typischen „Souvenirs“ präsentierte, sondern auch tolle, handwerklich gefertigte Stücke. Ab dem zentral gelegenen Marktplatz folgten wir dem Eifelsteig ein kleines Stückchen bergauf bis zu einem ehemaligen Turm der Stadtbefestigung. Von diesem Turm steht nur noch das Fundament mit Mauerstümpfen. Dank der Lage am Berghang ergibt sich ein toller Blick auf Monschau. Die Burg Monschau und die Burgruine Haller liegen auf den gegenüberliegenden Hängen des Rur-Tals.

Wandern in Monschau - Panorama über Monschau mit Burg Monschau und Burgruine Haller
Wandern in Monschau – Panorama über Monschau mit Burg Monschau und Burgruine Haller

Auf dem Bild ist rechts unterhalb der Burgruine Haller ein Teil des terrassenartig angelegten Rahmenberges zu erkennen. Diese Besonderheit geht zurück auf die Geschichte Monschaus als Tuchmacherstadt. Auf der von der Sonne beschienenen Hangseite wurden die Tücher und Stoffe auf Rahmen aufgespannt. So konnten Sie nach dem Färben und Walken trocknen.

Von diesem Aussichtspunkt wenden wir uns wieder talwärts und wechseln die Seite der Rur. Nach wenigen Schritten in der Altstadt folgen wir dem Panoramaweg hinauf zur Burgruine Haller. Für diesen Weg sollte man zum einen etwas trittsicher sein und zum anderen keine Höhenangst haben. Teilweise ist der Weg talseitig nicht gesichert, aber ausreichend breit, um dort sicher vorwärtszukommen.

Wandern in Monschau - Panoramaweg
Wandern in Monschau – Panoramaweg

Für den Aufstieg wird man wieder mit einem tollen Blick über die Dächer von Monschau belohnt.

Wandern in Monschau - Blick vom Panoramaweg über Monschau
Wandern in Monschau – Blick vom Panoramaweg über Monschau
Wandern in Monschau - Wegweiser zur Burgruine Haller
Wandern in Monschau – Wegweiser zur Burgruine Haller – Der Weg geht hinter der Mauer im Bild auf einer engen, steilen Steintreppe nach oben.

Rotes Haus Monschau – Einblick in das Leben eines Industriellen Tuchmachers und Kaufmanns des 18. Jahrhunderts.

Nachdem wir wieder unten in Monschau angekommen sind, wenden wir uns zum Roten Haus Monschau. Das Rote Haus wurde um 1752 von einem Tuchmacher und Kaufmann als Wohn- und Geschäftshaus erbaut. Das Haus ist nahezu komplett zeitgenössisch eingerichtet, so dass sich ein guter Einblick in das Leben der Tuchmacherfamilie ergibt.

GPS-Geräte zum Wandern

Fasziniert war ich von dem Blick in das Herrenzimmer. Die Wandtapete in diesem Raum ist mit einem illusionistischem Bilderkabinett bemalt. Dass heißt, die Bilder und Rahmen sind auf die Tapete gemalt. Auch Befestigungen und Schattenwurf der dreidimensional gemalten Rahmen sind gezeichnet. Auf den ersten Blick hat man einen Eindruck echter Bilder. Erst der zweite Blick offenbart die optische Täuschung.

Imposant ist neben den einzelnen Räumen vor allem auch das Treppenhaus. Eine einzigartige, freitragende Wendeltreppe erschließt das Gebäude über drei Etagen. Die Holzkonstruktion ist mit aufwändigen Schnitzarbeiten verziert.

Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall, zumal der Eintrittspreis (Erwachsene 3 €, Kinder und Jugendliche: frei) erschwinglich ist.

Erlebnismuseum Lernort Natur Monschau

Nach dem Roten Haus zog es uns langsam wieder zurück in Richtung Auto. Wir wollten dort noch die Glashütte im Handwerkermarkt besichtigen. Da in der Glashütte jedoch gerade eine Reisebusgruppe unterwegs war, durchstromerten wir den Gebäudekomplex. Ein paar kleinere Kunsthandwerker boten Ihre Waren feil, darunter ein Krippenbauer. Darüber hinaus gibt es dort einen „Modellbaupark Eisenbahnhaus“ und eine „Indoor Sandskulpturenausstellung“. Diese reizten uns nicht, da Ihre Aufmachung fast schon an eine typische Touristenfalle erinnerten.

Meine Meinung zu „Touristenfallen“
Vielleicht tue ich manchen Locations Unrecht, aber mich triggert es in diese Richtung, wenn die Location einen bestimmten Eindruck vermittelt.
In den 1960er oder 1970er Jahren gebaut und liebevoll hergerichtet, dann aber lange Zeit sich selbst überlassen, inzwischen zum Teil mit dicker Staubschicht.

Heute wird dann versucht, mit allerlei überteuertem Nippes Zusatzgeschäft zu generieren, um sich über Wasser zu halten.

Neben dran oft noch ein „Restaurant“. Kulinarische Highlights auf der vergilbten Speisekarte scheinen Überbleibsel aus Mitte des letzten Jahrhunderts zu sein, wie „Toast Hawaii“, „Würstchen im Schlafrock“ und „Spargel mit Kochschinken“. Die Aufmachung kommt aber nicht „Retro-Cool“ und einladend daher, sondern wirkt eher, als hätte man noch Überreste aus längst vergangenen Zeiten.

Lohnenswert fanden wir den kurzen Abstecher in das „Erlebnismuseum Lernort Natur“ in Monschau. In diesem kleinen Museum werden Tierpräparate aus der heimischen Tierwelt gezeigt. Das Besondere ist, das man eine Vielzahl der Ausstellungsstücke anfassen darf und sogar anfassen soll. Da nicht viel los war, gesellte sich der Museumsmitarbeiter zu uns. Er zeigte und erklärte unseren Kids vieles Details zu den ausgestellten Tieren. Mit großen Augen und neugierigen Fingern erfuhren und erfühlten wir beispielsweise, worin sich das Gefieder von einer lautlos fliegenden Eule zu einer Möwe oder einer Amsel unterscheidet.

Abgerundet wird das Erlebnismuseum von mehreren Spiel- und Rätselstationen, an denen sich das Tierwissen testen lässt. Die 11,50 € für eine Familienkarte empfanden wir als gut angelegt.

Wandern in Monschau
Wandern in Monschau

Glashütte Monschau

Ein weiteres Ziel auf unserer Tour war die Glashütte Monschau. Dort werden Gegenstände aus Glas noch durch geschicktes Handwerk gefertigt. In der Glashütte kann man den Glasbläsern bei ihrem Werk zusehen.

Vor dem Glasofen befindet sich eine kleine Arbeitsbühne, auf der die Glasbläser verschiedenste Gegenstände herstellen. Während wir fasziniert zugeschaut haben, sind ein Hahn, ein Pinguin, eine große Vase und ein kleiner Schwan gefertigt worden.

Der Ofen wirkte dabei wie ein Höllenfeuer. Die Hitze war weit in die Publikumsränge zu spüren. In dieser Glut wurde Sand, Pottasche und Kalk zu einer zähen, glühenden Einheit verschmolzen.

Mit schnellen Handgriffen wurden Glasklumpen aus dem Ofen gefischt. Mineralsalzen wurden für die Farben in das Glas eingearbeitet. Durch Ziehen, Blasen und Kneifen brachten die Glasbläser die glühende Masse in Form. Unglaublich zu beobachten, wenn aus einer unförmigen weichen Masse ein filigranes und zerbrechliches Kunstwerk wird.

In der Glashütte ist der Eintritt derzeit frei (normalerweise Erwachsene: 2,50 € / Kinder: 2,20 €), eine Spende aber gerne gesehen.

Wandern in Monschau
Wandern in Monschau

Fazit zu Monschau

Monschau ist ein niedliches, kleines Städtchen in der Eifel, wie es uns gefällt. Inmitten der Altstadt fühlte es sich etwas überlaufen an, dennoch war es trotz der aktuellen Corona-Situtation in Ordnung. Außerhalb der Hauptstraßen konnte man durchaus Ruhe finden.

Leider durfte man in den Museen nicht fotografieren, weswegen wir euch hier keine Bilder davon zeigen können.

Wir wollen definitiv wiederkommen und uns unter anderem noch die Senfmühle anschauen, für die Monschau berühmt ist.

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